Wie ich in meinem «Wein-Lebenslauf» geschrieben habe, hat mich eine Weinregion früh in den Bann gezogen und bis heute nicht mehr losgelassen: Das PiemontDie Weinberge der Langhe im Herbst – eingehüllt vom Nebel und der Herbstsonne trotzend - lassen erahnen, was nach der Kelterung dieser Trauben für ein wunderbarer Saft reifen wird. Wenn man dann abends in einer Trattoria bei einem Teller Agnolotti al Plin oder Taglierini con Tartuffo sitzt und einen Barolo oder Barbaresco langsam die Kehle hinunterfliessen lässt, dann ist das Glückseligkeit pur. In diesem Blogbeitrag stelle ich Euch das Piemont und deren weltberühmte Weine, den Barolo und den Barbaresco vor. Die Römer nannten dieses Gebiet «Ad pedem montium» - übersetzt: Am Fuss der Berge. Die Hauptstadt des Piemonts ist Turin. Das Piemont ist eines der grossen Weinanbaugebiete der Welt. Die bekannten Rotweine Barolo und Barbaresco haben diesen Ruhm begründet. Aber auch andere Sorten wie der Barbera, die weissen Sorten Arneis und Cortese di Gavi sowie auch der Dessertwein Moscato d'Asti sind über die Landesgrenzen hinaus bekannte und begehrte Weine. Die Langhe – das hügelige Gebiet zwischen der oberen Poebene bei Turin und den Ligurischen Alpen im Süden – ist die Heimat des Barolo und des Barbaresco, eben dieser Weine, die den Weltruhm des Piemont begründen.
Außerhalb, vor allem auch in der Neuen Welt, ist es noch nicht gelungen, ähnlich hochwertige Weine aus der Nebbiolo-Traube zu keltern wie in seinem Ursprungsgebiet, was vor allem an den dort fehlenden optimalen Anbauflächen liegt. Das Piemont hat eine Weinbaufläche von ca. 50'000 ha, mit einer Jahresproduktion von 2,5 bis 3 Millionen Hektoliter Wein. Was unterscheidet eigentlich einen Barbaresco von einem Barolo? Zuerst sei nochmals festgehalten: Nicht die Traube, denn beide Weine werden ausschliesslich aus Nebbiolo-Trauben gekeltert. Das Gebiet des Barbaresco hat eine andere Bodenstruktur als das Gebiet des Barolo: In den kalkhaltigen Mergelböden ist mehr Kupfer und Zink als auf den manganhaltigen Böden des Barolo-Gebietes, was zu einem anderen Spektrum der Aromen führt. Die genauen Unterschiede ergeben sich aus den Produktionsbestimmungen, die eingehalten werden müssen, um die Zertifizierung «DOCG» (Denominazione di Origine Controllata e Garantita), für kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung zu erhalten. DOCG ist eine italienische, staatlich kontrollierte Herkunftsbezeichnung für Weine. Produktionsbestimmungen für Barolo:
Produktionsbestimmungen für Barbaresco:
Mein Tipp:Einen 2016-er oder 2018-er Jahrgang, öffnet ihn mindestens eine Stunde vor dem geplanten ersten Schluck. Trinkt ihn aus einem grossen Glas Typ Burgunder- oder «Gabriel-Glas». Gut dazu passen Teigwaren und Fleischgerichte.
Ich wünsche «e Guete» und viel Vergnügen! Comments are closed.
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DER AUTOR
Robert «Stümpi» Graf ist orthopädischer Chirurge in Basel. Passionierter Weinliebhaber und Vollblut-Fasnächtler in der Seibi Clique. Altmeister der E. Zunft zu Schuhmachern Basel. Vater von drei Kindern und Lebenspartner von Diana Bevilacqua. Archives
September 2024
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